Elisabeth
Hallo, mein Schatz!
Wir Zwei haben uns zu einer Zeit kennengelernt, in der es uns beiden nicht gut ging. Keiner von uns beiden wollte zu diesem Zeitpunkt eine Beziehung oder hat auch nur im Entferntesten an eine derartige gedacht. Wir sahen uns jeden Tag, führten ausführliche Gespräche oder gingen am Oedsee spazieren.
Obwohl wir es nicht forcierten, wurden die Gefühle füreinander immer größer und stärker und du hast mich am 25.07.2009 zum ersten Mal geküsst. Der Beginn einer wundervollen Beziehung.
Danach ging alles sehr schnell. Wir zogen in das Haus deiner verstorbenen Großeltern und beschlossen eine kleine Familie zu gründen. Dies passierte dann doch schneller als gedacht, aber wir waren beide überglücklich als am 03.08.2010 unser Sonnenschein Andreas auf die Welt kam. Wir haben lange nach einem Namen gesucht und schließlich blieben 5 übrig und ich sagte zu dir, dass du entscheiden darfst. Deine Wahl fiel auf Andreas. Alex, du warst bei der Geburt mein Fels in der Brandung. Trotz Komplikationen behieltst du die Nerven und warst einfach nur da.
Leider sollte unser Glück nicht lange wären. Andreas musste aufgrund eines Schleimpropfens wiederbelebt werden und ich war nicht einsichtig genug mir nach dieser Erfahrung psychologische Hilfe zu holen. Jede Kleinigkeit warf mich aus der Bahn, ich war nicht mehr belastbar und hatte ständig Angst. Deshalb hast du dein Zuhause verloren und musstest mit uns in eine Mietwohnung ziehen. Obwohl du dort nie wirklich glücklich warst, hast du mir das nie vorgeworfen.
Ganz im Gegenteil. Alex, du bist/ warst der liebenswürdigste, herzlichste und beste Mensch, dem ich je begegnet bin. Du hast mir und Andreas stets das Gefühl gegeben, die einzig waren für dich zu sein und dass du uns unendlich liebst. Du hättest die Sterne vom Himmel für uns geholt, wenn wir danach gefragt hätten. Vielleicht ist es deshalb auch so schwer für mich zu verstehen, dass nachdem diese schreckliche Situation mit Andreas geschehen war, das Schicksal erneut, aber dieses Mal gnadenlos, zugeschlagen hat. Wieso musstest du gehen? Warum habe ich es nicht geschafft dich zu retten? Warum du und nicht ich? Du bist ein soviel besserer Mensch als ich. Ich würde alles dafür geben, dich wieder zu sehen, dich zu berühren, deine Nähe zu spüren. Ich vermisse deine Gute-Nacht-SMS von der Nachtschicht, deine 100-malige „Tschüss, Mausi, ich fahre jetzt!“, Verabschiedung, ich vermisse dein ganzes Sein. Du fehlst in jeder Sekunde und Worte können den Schmerz, den ich fühle nicht einmal annähernd beschreiben.
Ich weiß, dass ich hier gemeinsam mit Andreas von dir Abschied nehmen muss, aber es fällt mir so unheimlich schwer. Ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für unseren Sohn da sein werde und er dich niemals vergessen wird.
Wir beide haben nie an Gott geglaubt, aber ich hoffe inständig, dass ich dich eines Tages wieder sehen werde. Wir hatten noch so viele Pläne und die kleine Viktoria wird vielleicht im Himmel geboren.
Ich werde dich für immer und ewig lieben. Danke, dass du so gut zu mir / uns warst. Es wird niemals wieder auch nur annähernd einen Menschen wie dich in meinem Leben geben. Ich fühle mich so leer und vermisse dich unendlich. Ich hoffe, dass es dir da, wo du jetzt bist, gut geht und du keine Schmerzen hast.
Ich liebe dich, deine Elisabeth
geschrieben am 17.03.2023
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